Am 14. September 2019 fand die diesjährige Preisverleihung des BundesUmweltWettbewerbs BUW in der Evangelischen Akademie in Frankfurt/Main statt. Viele Jungforscher*innen wurden mit ihren Projekten mit den für diesen speziell auf Umwelt und Nachhaltigkeit ausgerichteten Wettbewerb höchsten Preiskategorien ausgezeichnet. Insgesamt beteiligten sich in der 29. Wettbewerbsrunde 1435 Jugendliche im Alter von 10 bis 20 Jahren mit 405 Projekten, ein Rekord an Projekt- und Teilnehmerzahl für den BUW. Die Ehrengäste Prof. Dr. Alexander Lorz, Kultusminister von Hessen und Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK) und Prof. Dr. Estelle Herlyn, Hochschullehrerin und Leiterin des KompetenzCentrums für nachhaltige Entwicklung an der Hochschule für Oekonomie und Management (FOM) begrüßten die anwesenden Preisträger*innen, Eltern, Betreuungslehrer*innen und BUW- Verantwortliche und bereicherten mit Festreden die Veranstaltung.
Zuerst wurden die Haupt- und Sonderpreise für den BUW I, also für Projekte, die von Schüler*innen im Alter von 10-16 Jahren eingereicht wurden, von Frau Dr. Knickmeier, Leiterin der Kieler Forschungswerkstatt sowie Jurorin der Wettbewerbsjury BUW I, verliehen.
Zwei bayerische Projekte wurden mit einem Hauptpreis ausgezeichnet. Bei dieser höchsten Preiskategorie werden Projekte gelobt, die dem BUW- Motto „Vom Wissen zum nachhaltigen Handeln“ sowohl hinsichtlich der wissenschaftlichen Komponente „Wissen“ und der Umsetzungs- bzw. Anwendungskomponente „Handeln“ als auch der allgemeinen Leistungskriterien als hervorragend bewertet werden.
Die Geschwister Leonie und Zoë Prillwitz vom Maria-Ward-Gymnasium Augsburg befassten sich bei ihrem Thema „Mikroplastik – Gefahr aus dem Haushalt?!“ mit der Entwicklung von Mikrofaserfiltern, die Mikroplastik bereits im Haushalt – etwa im Waschbecken oder in der Waschmaschine – daran hindern sollen, in die Umwelt zu gelangen. Neben selbstentwickelten Rohrkonstruktionen und Filtern unterschiedlicher Maschenweiten überprüften sie auch den Einfluss der Wasserhärtegrade auf die Leistung ihrer Filter. Es gelang ihnen, einen Filter vorzustellen, der Mikroplastik z.B. nach Verwendung mikroplastikhaltiger Kosmetikartikel aus dem Waschbeckenabwasser herausfiltern kann.
Bereits im Vorjahr überzeugte Leonie Prillwitz beim BUW und wurde zusammen mit einer Freundin für das Projekt „Mikroplastik aus der Waschmaschine“ ausgezeichnet. Das diesjährig ausgezeichnete Thema stellt eine Weiterentwicklung und Erweiterung der Produktpalette zur Abwasserfilterung dar. Die Jury lobte die Kreativität, Fähigkeit zur Selbstreflexion und das Durchhaltevermögen auch in schwierigen Projektphasen sowie das wissenschaftliche Denken und Arbeiten auf hohem Niveau.
Ein weiterer Hauptpreis im BUW I wurde dem Schüler Jonas Köhler vom Hanns-Seidel-Gymnasium Hösbach mit seinem Projektthema „Analyse von oben – Analyse des Spessartwaldes durch Fernerkundung anhand Art, Alter und Diversität mit Hilfe eines für den Spessart entwickelten Index“ verliehen. Auch Jonas Köhler fiel bereits im vergangenen Jahr der BUW-Jury mit seinem eingereichten Projekt mit umfassender Datenanalyse zur Landnutzungsklassifikation auf. Er erhielt 2018 einen Förderpreis, der vergeben wird, wenn das Projekt Potenzial hat, durch Fortführung der Arbeit eine der höchsten Preiskategorien zu erzielen. Dies ist dem Schüler tatsächlich gelungen. Seine Untersuchungen zeigen eine hohe Kompetenz in der Programmierung, der Datenerhebung und der Implementierung von Algorithmen zur Arbeitserleichterung. Der Jungforscher ermittelte Messdaten, die es erlauben, in großem Maßstab die Schutzwürdigkeit des Hochspessarts zu erkennen, indem sie zeigen, dass die Naturschutzgebiete des Spessarts deutlich diverser sind als andere vergleichbare Gebiete.
Ein Projekt eines bayerischen Schülers im Bereich BUW II (17-20 Jahre) wurde mit einem Sonderpreis, der zweithöchsten Preiskategorie beim BUW ausgezeichnet. Ludwig Holl von der Berufsoberschule Friedberg zeigt mit seinem Projekt „ Digitalisierung des Stromverbrauchs, sowie der Stromerzeugung der Schule“ Möglichkeiten auf, wie die Daten von digitalen Elektroenergiemessgeräten anschaulich dargestellt werden können, indem er eine eigene Methode zur Datenerfassung entwickelt und zur Visualisierung einen gut sichtbaren Monitor in seiner Schule anbringt. Damit wird allen Schüler*innen der tägliche Verlauf der Elektroenergienutzung angezeigt. Mittels eines Informationsposters sollen alle Schulmitglieder angeregt werden, die momentane Stromnutzung zu hinterfragen und Möglichkeiten zu suchen, die Energienutzung der Schule nachhaltig zu senken.
Neben Haupt- und Sonderpreisen werden beim BUW jedes Jahr Förderpreise, Anerkennungspreise, Urkunden und Teilnahmebestätigungen vergeben.
Auch für die kommende Wettbewerbsrunde mit Teilnahmeschluss am 15. März 2020 sind alle jungen engagierten Leute aufgerufen, sich zu beteiligen. Das Spektrum der möglichen Projektthemen ist breit und reicht von wissenschaftlichen Untersuchungen, umwelttechnischen Entwicklungen über Umweltbildungsmaßnahmen und -kampagnen bis hin zu Medienprojekten.
Informationen zum Wettbewerb und die Teilnahmebedingungen sind zu finden unter www.bundesumweltwettbewerb.de oder bei der Landesbeauftragten für Bayern, Frau Bonita Junge (bonita@junge-online.info).